1918

14 Tage 1918: Die Anfänge der Republik in Tirol

von Ivona Jelcic und  Matthias Breit

1918

Inhalt:

‚Die Zeitung ist die Konserve der Zeit‘, meinte einst der Pressekritiker Karl Kraus. Anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Republik“ bietet dieses Buch einen außergewöhnlichen Einblick in die öffentliche Meldungen und die veröffentlichte Meinung in den ersten Tagen der Republik in Tirol.
Meldungen, Kommentare und Inserate aus dem „Allgemeinen Tiroler Anzeiger“ zwischen 9. und 23. November 1918 berichten von wildernden Soldaten, vom Pferderummel in Hall, von der Spanischen Grippe, von auf dem Dach der ‚Haller‘ (Straßenbahn) Reisenden, von der Ausrufung der Republik und einer ‚gelben Gefahr‘, von der Wiedereinführung der Sonn- und Feiertagsruhe, der Bürgerwehr in Absam, von den neuen Stempeln in Österreichs Amtsstuben, der Pferdefleischabgabe, vom ‚Bademäuschen‘ ( Lustspiel in 3 Akten ) im Triumph-Kino in Innsbruck, von der Innsbrucker Frauenbewegung, von der Kriegswursterzeugung und vom ab dem ersten Tag der Republik artikulierten politischen Antisemitismus. Ein einzigartiger Einblick in die frühe Phase der Republik in Tirol und ein spannendes Zeitdokument.

Meinung:

Mit „14 Tage 1918 – Die Anfänge der Republik in Tirol“ bekommt man einen Eindruck in das alltägliche Leben mit Fokus auf Tirol zum Beginn der 1. Republik.
Das Konzept des Buches ist auf mehreren Zeitungsausschnitten aufgebaut. Natürlich ist das für diese Zeit äußerst gut gewählt, da Zeitungen damals das zentrale Kommunikationsmedium waren. So konnte man die Bevölkerung in dieser Zeit erreichen. Hier handelt es sich aber nicht nur um Nachrichten und Berichte, sondern ebenfalls um amtliche Mitteilungen, Reklamen, Kleinanzeigen, Zuschriften und noch andere Textformen.
Durch diese Art und Weise an das Thema heranzugehen, erfährt man interessante neue Dinge über die damalige Zeit, wie zum Beispiel den Verkauf von Kindersaugern und gut melkenden Kühen.

Ich persönlich bin der Meinung, dass hier der Erste Weltkrieg und seine Folgen mehr im Vordergrund stehen als etwa die Entwicklung der 1. Republik. Man erfährt sehr viel aus dem alltäglichen Leben der Bevölkerung, wie etwa Nahrungsknappheiten oder die spanische Grippe die Menschen belasteten. Auch über die Abdankung von Kaiser Karl I wird hier wieder per amtlicher Mitteilung berichtet. Meiner Meinung nach war das Buch unglaublich spannend zu lesen. Das Buch kann, wenn man möchte, unter einmal durch gelesen werden oder aber so wie ich es getan habe, von Ausschnitt zu Ausschnitt. Jedoch braucht man immer wieder Zeit um Dinge einfach sacken zu lassen.

Für Tiroler und Tirol-Interessierte das perfekte Buch. Tirol hat mehr als nur schöne Berge, Tirol hat auch eine spannende Geschichte zu bieten.

Und was denkst du?